Nichts verbreitet schneller Wärme und Gemütlichkeit als das Knacken und Flackern eines Holzfeuers im Kamin oder Ofen. Doch wie gelingt es, ein Feuer richtig zu entfachen? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Materialien Sie benötigen und wie Sie mit zwei bewährten Techniken das Feuer starten.
Was wird benötigt, um ein Feuer im Kaminofen zu machen?
Um ein Kaminfeuer optimal zu entzünden, benötigen Sie nur wenige Dinge, die Ihnen das Feuer machen erleichtern:
2- 4 große Holzscheite
Kleines Anzündholz
Anzünder (z.B. aus Holzspänen und Wachs)
Streichhölzer oder Feuerzeug
Diese Grundausstattung ist essenziell, damit Ihr Feuer von Anfang an gut brennt. Doch der Erfolg hängt nicht nur vom Material, sondern auch von der Technik ab, wie Sie das Holz stapeln und anzünden. Je nach Größe Ihrer Feuerstelle empfehlen wir zwei verschiedene Herangehensweisen:
Stapeltechnik: Feuer von oben nach unten anzünden
Die Stapeltechnik eignet sich hervorragend für geräumigere Kamin- oder Ofenmodelle. Hierbei wird das Feuer von oben nach unten entzündet, was für eine gleichmäßige Verbrennung und eine lange Brenndauer sorgt.
Beginnen Sie damit, zwei große Holzscheite parallel auf den Boden der Brennkammer zu legen.
Legen Sie die nächsten beiden Holzscheite quer darüber, sodass sich ein stabiler Stapel ergibt.
Auf diesen Stapel legen Sie nun das Anzündholz, ebenfalls im Wechsel der Richtungen.
Zu guter Letzt platzieren Sie den Anzünder auf dem Kleinholz – so wird das Feuer später von oben nach unten durch den Holzstapel hindurchbrennen.
Diese Methode hat den Vorteil, dass das Feuer gleichmäßig abbrennt und das Holz optimal genutzt wird. Der obere Anzünder sorgt dafür, dass sich das Feuer nach und nach entzündet und sich die Flammen langsam zu den großen Holzscheiten durcharbeiten. So entsteht nur wenig Rauch und der Schornstein wärmt sich schneller auf.
Tipi-Technik: für Öfen mit kleinen Brennkammern
Nicht jede Feuerstelle bietet ausreichend Platz für die Stapeltechnik. Besonders in kleineren Öfen kann es schwierig sein, die Holzscheite so zu arrangieren. Hier bietet sich die Tipi-Technik als ideale Alternative an. Auch bei dieser Methode wird das Feuer zunächst durch das kleinere Anzündholz entfacht.
Stellen Sie zwei größere Holzscheite hochkant in den Feuerraum. Achten Sie darauf, dass die geschlagene, offene Seite der Scheite in Ihre Richtung zeigt.
Lehnen Sie dann ausreichend Kleinholz gegen die großen Holzscheite an, sodass eine Art Zelt- oder Tipi-Form entsteht.
Platzieren Sie den Anzünder im Kleinholz und entzünden Sie ihn. Das Feuer wird nun zunächst die kleineren Holzscheite entzünden, bevor es zu den großen Holzscheiten durchkommt. Der Effekt ist ähnlich wie bei der Stapeltechnik.
Wichtige Infos, die Sie vor dem Anzünden beachten sollten
Bevor Sie das Feuer entfachen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Feuerstelle ausreichend viel Luft bekommt. Dazu öffnen Sie die Sauerstoffregler Ihres Kamins oder Ofens vollständig. Um den Druckausgleich im Feuerraum zu unterstützen, empfiehlt es sich zudem, ein Fenster oder eine Tür zu öffnen. Wenn das Feuer brennt, schließen Sie die Ofentür, um zu verhindern, dass Rauch entweicht. Sobald das Feuer richtig lodert, können Sie den Sauerstoffregler schrittweise zurückdrehen. Dies sorgt für eine längere Brenndauer, ohne dass das Feuer erstickt.
Gängige Fehler beim Feuer machen und wie Sie diese vermeiden
Auch wenn es auf den ersten Blick simpel scheint, passieren beim Anzünden von Kaminfeuern manchmal kleine Fehler, die das Feuer negativ beeinflussen können. Hier sind die häufigsten Missgeschicke und Tipps, wie Sie diese vermeiden können:
Zu wenig Anzündholz: Achten Sie darauf, von Beginn an genügend Kleinholz zu verwenden, damit das Feuer schnell in Fahrt kommt. Andernfalls kann es passieren, dass das Feuer zu schwach bleibt oder gar erlischt.
Zu frühes Nachlegen von großen Holzscheiten:Lassen Sie das erste Holz gut brennen, bevor Sie größere Scheite nachlegen. Zu frühes Nachlegen mit großen Holzstücken kann das Feuer ersticken. Geben Sie dem Feuer genügend Zeit, damit ein Glutnest entsteht, ehe Sie nachlegen.
Zu wenig Sauerstoff: Vergewissern Sie sich, dass die Sauerstoffregler so weit wie möglich geöffnet sind und genug Luft zirkuliert, damit das Feuer atmen kann. Öffnen Sie zur Unterstützung ein Fenster oder eine Außentür.
Zeitungspapier zum Anzünden verwenden: Vermeiden Sie es, Zeitungspapier oder Pappe zu verwenden, da dieses nicht nur sehr schnell verbrennt, sondern auch bei der Verbrennung Schadstoffe und Feinstaub freigesetzt werden. Nutzen Sie 1-3 Anzünder beispielsweise aus Holzspänen und Wachs, da diese länger und sauber abbrennen.
Nasses oder behandeltes Holz: Verwenden Sie ausschließlich trockenes und unbehandeltes Holz. Nasses oder behandeltes Holz brennt schlecht, qualmt stark und hinterlässt Ruß im Kamin. Weitere Tipps zum Brennholz finden Sie in unserem Blogbeitrag: Welches holz brennt am besten? Tipps für die optimale Brennholzwahl
Fazit: Feuer anzünden leicht gemacht
Mit diesen Tipps und den vorgestellten Techniken wird das Entzünden eines Kaminfeuers zur einfachen und angenehmen Routine. Ob Sie die Stapeltechnik oder die Tipi-Technik verwenden, hängt von der Größe Ihrer Feuerstelle ab – beide Methoden sind bewährt und garantieren ein gleichmäßiges, gemütliches Feuer. Denken Sie daran, stets trockenes Holz zu verwenden und die Sauerstoffklappen zu öffnen, damit Ihr Feuer optimal brennt und Sie das schöne Flackern genießen können.
Haben Sie Fragen zu unseren Tipps oder möchten Sie sich über passende Feuerstellen beraten lassen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung und helfen Ihnen dabei, das perfekte Kaminfeuer zu entfachen.